Asrain gefiel die ihm zugewiesene Aufgabe nicht.
Natürlich wagte er nicht, das offen zum Ausdruck zu bringen. Es war dennoch
immer wieder erstaunlich, wie er gegen besseres Wissen versuchte, Einwände
gegen einmal erteilte Befehle vorzubringen. Barraid verzichtete darauf, ihn bei
jeder Kleinigkeit dafür zu maßregeln. Der Lord litt und heulte, begriff nicht
und machte weiter wie vorher. Es war kein Mangel an Intelligenz. Er war nur so
blindwütig wie ein Rhinozeros, manchmal genauso kurzsichtig. Und genauso
effektiv, wenn es um Zerstörung und Vernichtung ging. Einmal losgelassen, blieb
nichts stehen, was in seinen Weg geriet. Die brutale Elementargewalt, mit der
er vorgehen konnte, hatte gelegentlich selbst Barraid schon beeindruckt und
sein Geschick, verwundbare Stellen zu entdecken, war nicht zu überbieten. Hier in
Abhaileon hatte er als Erscheinungsbild das eines blonden Recken mit blaugrünen
Augen gewählt.
´Warum solch einen Aufwand treiben, mein Fürst?´ wollte
er wissen. ´Mit Eurer unermeßlichen Macht und Klugheit könnt ihr diesen Krieg
mit Leichtigkeit gewinnen. Wozu braucht Ihr diesen Ritter? Warum wollt Ihr so
große Mühen auf Euch nehmen, ihn auf Eure Seite zu ziehen? Wir könnten
Abhaileon einfach überrennen. Es braucht nicht mehr viel, bis es soweit ist.“
„Vielleicht könnten wir Abhaileon überrennen“, sagte Barraid
beherrscht. „Aber dem Feind versetzen wir einen heftigeren Schlag, wenn es
kampflos fällt. Ein Ziel, das ich aufgrund der Umstände gerade mit diesem
Ritter erreichen kann. – Ich will, dass er mir sein Schwert zu Füßen legt und
mich als Herrscher anerkennt. Alandas soll in seinen Grundfesten erbeben und
Abhaileon mir verfallen sein für immer.“ In Gedanken setzte er hinzu. „Und
Ríochan soll das Herz bluten.“
Asrain ging auf und ab wie ein gefangener Tiger.
„Sicherlich. Eine ideale Lösung. Aber in diesen wenigen Wochen? Ein Ritter des
Königs! Niemand trägt gerade dieses Schwert ohne Grund. Was könnte ihn zu einem
solchen Verrat veranlassen? Natürlich könnte man ihn zwingen. Nicht mit Urkhas
Urwaldmethoden. Da gibt es Subtileres. Aber das nützte ja nichts.“ Es war
wieder einmal bewiesen: Asrain konnte klar und folgerichtig denken, wenn er
sich darum bemühte.
Barraid erklärte es zum zweiten Mal. „Er muß es in der
Überzeugung tun, damit dem treu zu bleiben, wofür er steht. Seine Augen müssen
blind sein für die Wahrheit.“
„Aber warum dann ich?“ protestierte der Lord. „Das wäre
ein ausgezeichneter Auftrag für Lillian oder für Lùg. Sie waren damit oft genug
erfolgreich. Meinetwegen auch Fíanael, für ihn ist es ein Kinderspiel, jemanden
nicht mehr sehen zu lassen, was ihm vor Augen liegt.“ Das war wieder ein extrem
plumper Versuch, der Pflicht zu entgehen. Fíanael, mit dem Asrain stets in
erbittertem Konkurrenzkampf lag, würde einen Teil von Asrains Aufgaben
übernehmen, während er anderweitig beschäftigt war.
„Nicht in diesem Fall“, sagte Barraid. „Er muß es sehen
und es dennoch tun, weil er seinen Augen nicht glaubt.“
„Ich weiß nicht, wie mir das in dieser kurz bemessenen
Zeit gelingen sollte“, erklärte Asrain halsstarrig.
Der Fürst entschloß sich zu einem schärferen Ton. „Du wirst
deinen Dienst tun! Meinetwegen soll Akan übernehmen, wenn er wieder zurück ist.
Mag sein, ich übertrage ihm auch den Rest deiner bisherigen Aufgaben.“ Jeder
andere außer Asrain hätte gewußt, daß das eine leere Drohung war. Akan wäre an
Asrains Posten verschwendet gewesen. Aber da spielte dem Lord wieder seine
blinde Wut einen Streich. Er hasste Akan mit einer beeindruckenden Intensität.
Vermutlich hätte er selbst keinen Grund dafür nennen können.
So wirkte die letzte Aussage besser als jede Drohung.
Asrain bebte vor Entrüstung. Seine Augen sprühten Funken. „Ich kann jede
Aufgabe besser erledigen als ... Akan.“ Er spuckte den Namen aus.
„Dann sind wir uns ja einig“, sagte Barraid. „Befolge
einfach deine Befehle. Um alles andere kümmere ich mich. Sei sein bester
Freund! Sage ihm nie eine direkte Lüge! Und zügle dein Temperament! Du wirst
ihn letztendlich zerstören, besser als jeder andere. Aber denke daran, ich bin
es, der dich dazu gebraucht!“
******
„Es sind uns wenige Aufzeichnungen von den Großen
Kriegen erhalten. Sagen ranken sich um jene ferne Zeit der abhaileonischen
Geschichte. Die Namen mancher Helden sind halb vergessen. So ist Etlan von
Fuacht trotz seiner elementaren Rolle kaum über die Grenzen von Dalinie hinaus
bekannt. Andere wie Colin der Große und Lady Elianna sind dagegen in die
Volksüberlieferungen eingegangen. Oft sind selbst ihre richtigen Namen nicht
mehr allen bekannt. Wir können es jedoch als gesichert betrachten, dass es sich
bei jenem Colin tatsächlich um Colin von Donnacht-Tireolas handelte, einer
Familie, die ihre Herkunft auf den sagenhaften Drachentöter Colin zurückführte,
die jedoch an Macht und Einfluß verloren hatte, nachdem ...“
An
dieser Stelle kam die erste ärgerliche Unterbrechung. Das Ende der Seite war
erreicht und die nächste Seite brachte nicht die Fortsetzung, sondern setzte an
einer anderen Stelle wieder ein. Nach dem ersten flüchtigen Überlesen, ging es
auf jeder der vorhandenen Seiten irgendwie um jene Elianna von Saldyr. Der
unbekannte Absender dieser Seiten schien zu meinen, sie solle sich besonders
für diese Frau interessieren. Isabell buchstabierte sich also weiter.
„Als eine der interessantesten Gestalten zeichnet
sich jedoch Elianna von Saldyr ab. In nachträglichen Aufzeichnungen scheint die
Hauptrolle im Geschehen Colin von Donnacht zuzufallen. Einige Quellen gehen
sogar soweit, dass sie behaupten, dies seien die drei Ritter des Königs
gewesen: Colin von Donnacht, Mharig von Ruandor und Efraim von Roscrea. Ein
Studium der ältesten Texte zeigt jedoch, dass Efraim von Roscrea trotz seiner
Rolle in den Auseinandersetzungen kein Ritter des Königs war. Diese
Auszeichnung fiel fraglos Elianna von Saldyr zu.
Was wissen wir über jene Frau aus fernen Zeiten?
Von ihrem Äußeren ist nur bekannt, dass sie Haare von der Farbe geronnenen
Blutes hatte. Weiterhin wird erwähnt, dass sie ein weißes Pferd ritt und mit
dem Schwert kämpfte wie ein Mann. Ihre bevorzugte Waffe jedoch war ein Bogen.
Ob sie in ihrer Vergangenheit Jägerin war, wie ein Text wissen will, wird für immer
verborgen bleiben. Unbestreitbar ist jedoch, dass sie lange vor Colin und
Mharig zu Berühmtheit in Abhaileon gelangte. Zuerst wird sie erwähnt als
Heerführerin von Dalinie. In den dort tobenden Bürgerkriegen ....“
Das war
sehr interessant. Diese Seite studierte sie gleich zweimal hintereinander
durch. Robin hatte etwas von Rittern des Königs erzählt. Er sollte einer davon
sein und Béarisean der zweite. Der dritte sei noch unbekannt, hatte er gesagt.
Und damals war der dritte eine Frau gewesen. Eine rothaarige Frau, genau wie
sie. Man hatte versucht, Elianna ihre wichtige Rolle abzusprechen. Genau wie
verhindert worden war, dass sie nach Abhaileon kam! Nun gut, die dritte Seite
jetzt.
„... dieser Situation wäre die Stellung Colins und
seiner Anhänger recht hoffnungslos gewesen. Die Führer des abhaileonischen
Heeres waren in ihrer Gesamtheit nicht geneigt, ihn als Regenten anzuerkennen –
und so waren die Reste des abhaileonischen Heeres in drei Splittergruppen
zerfallen: die Anhänger Davims, die Anhänger Colins und Teile des
dalinianischen Heerbannes unter der Führung von Etlan von Fuacht.
Währenddessen sammelten sich die Heere des Fürsten
Gantanim für die alles entscheidende Schlacht, nach der ihm unangefochten die
Herrschaft zugefallen wäre. Keiner der Texte kann zufriedenstellend erklären,
weshalb Elianna zu diesem Zeitpunkt nicht im Lager war. Aber alle sind sich
einig, dass sie kurz vor der Schlacht dorthin kam und einen Bogen mit sich
brachte. Es heißt, der Bogen sei der Bogen des grössten Helden der abhaileonischen
Vorzeit gewesen, der Bogen des Colin Drachentöter. Mit dem Bogen übergab sie
Colin von Donnacht die Führung der Dalinianer. Es wird behauptet, dass dieser
Bogen auch das dritte der getrennten Lager ...“
Elianna
war also irgendwie in letzter Sekunde dort aufgetaucht, um alles zu retten. Das
war befriedigend zu lesen. Es ließ Raum dafür, sich vorzustellen, dass auch sie
so etwas bewerkstelligen könnte. Sicherlich waren diese Textseiten deswegen zu
ihr gelangt. Nur noch eine Seite war übrig, und diese war nicht vollständig
beschrieben.
„... so kann abschließend nur gesagt werden, dass
jene junge Frau die entscheidende Rolle bei dem Ausgang der Kriege spielte. So
rätselhaft wie ihr Erscheinen zu verschiedenen kritischen Ereignissen bei den
Großen Kriegen Abhaileons ist, so rätselhaft bleibt auch, was die Zukunft für
sie bereithielt. Nach einigen anfänglichen Erwähnungen verschwindet sie ganz
aus den Chroniken Abhaileons, und es scheint, dass das Haus der Lords von
Saldyr mit ihr erlosch, bis nach mehreren Generationen eine andere Familie
diesen Herrschersitz und den dazugehörigen Titel übernahm.“
In den
nächsten Tagen dachte Isabell viel über jene Elianna nach. Sie lernte die Texte
mehr oder weniger auswendig. Die fremden Namen wurden ihr fast zu Vertrauten.
Sie war voller Unruhe, konnte sich auf keine Arbeit mehr konzentrieren. Hätte
sie nur eine Möglichkeit gehabt herauszufinden, wer ihr diese Blätter
zugespielt hatte! Als dann zehn Tage später endlich ein Brief auftauchte –
wieder nicht mit der Post, wieder ohne Briefmarke – erkannte sie die
Handschrift, die sie auf dem Zettel gesehen hatte, sofort wieder. Diesmal hielt
sie sich nicht damit auf, den Brief sorgfältig zu öffnen. Das Kuvert ließ sich
auch mit dem Finger aufreißen. Die Mitteilung darin war nicht lang. Sie stand
auf einem unlinierten DINA5 Papier, aber die flüssige Schrift war so ordentlich
gerade, als habe jemand ein Lineal angelegt. „Morgen 16 Uhr“ stand dort. In der
folgenden Zeile kam die Ortsbeschreibung, eine Wegkreuzung in den Wiesen vor
der Stadt.
Der
Gedanke, dass dies auch irgendeine Falle sein könnte, streifte sie. Wenn auch
nur flüchtig. In ihrem Herzen war die Entscheidung schon lange getroffen
gewesen. Sie würde von diesem Spaziergang wohl nicht so schnell zurückkommen.
Daher entschied sie sich für reisegeeignete Kleidung.
*******
Der Alptraum strebte seinem Höhepunkt zu. Dunkelheit und
ein unsichtbarer Feind, der erbarmungslos aus dem Schutz der Finsternis
zuschlug. Und er konnte sich nicht wehren, denn seine Hände steckten immer noch
in den eisernen Ringen, die ihn an die Wand fesselten. Jetzt kam der Gegner
wieder heran. Gelbe Fänge bleckten im Dunkel.
Mit einem Aufschrei fuhr Robin aus dem nervösen Schlaf
und schaute verwundert um sich. Die Umgebung war ihm vollkommen unbekannt. Es
war ein angenehm und elegant gestaltetes Zimmer mit einem großen Fenster, das
auf einen Balkon hinausging. Strahlendes Sonnenlicht fiel durch die
durchsichtigen Scheiben herein und malte Muster auf den Boden. Der Himmel war
wolkenlos. Vielleicht würde ihm ein Blick hinaus mehr zeigen. Entschlossen
wollte er die Decke zurückschlagen und aufstehen, aber schon der bloße Versuch
brachte ihm einen Schwindelanfall ein. Verwirrt strich er sich mit der Hand
über Augen und schweißnasse Stirn und erstarrte in der Bewegung. Seine Hand.
Diese kaum verheilten Verletzungen um das Gelenk. Dann war es gar kein Alptraum
gewesen sondern Wirklichkeit?
Langsam kehrten Bruchstücke der Erinnerung zurück. Béarisean.
Abhaileon. Der Ritt mit Dorban. Das Treffen mit dem Schwarzen Fürsten. Der
Drache in Gleann Fhírinne. Die Begegnung mit dem Fürsten von Alandas. Die
Rettungsaktion für Dorban. Die Flucht und der Kampf mit den schwarzen Reitern.
Und dann Gefangenschaft. Ein Versinken in Dunkelheit. Ein gut Teil davon mochte
ins Reich der Träume gehören. Wo war er jetzt? Nichts gab ihm einen Hinweis.
Jemand mußte ihn aus dem Verlies befreit haben. War der Krieg vorüber? Zwecklos
zu grübeln. Wohlige Müdigkeit überkam ihn und er schlief wieder ein.
Als er von neuem erwachte, war es dem Licht nach zu
urteilen früher Morgen. Seine Gedankengänge von vorher fielen ihm wieder ein.
´Gleich wo ich bin, ich danke dir für meine Rettung, mein König´, sagte er
leise. Er versuchte, sich vorsichtig aufzusetzen und es gelang, auch wenn es
mit einer ungewohnten Kraftanstrengung verbunden war. Sein Blick fiel auf die
Wand neben seinem Bett, dort lehnte sein Schwert. Er lächelte froh, denn eine
Erinnerung hatte ihn glauben machen wollen, dass es für immer verloren sei. Das
alles wies darauf hin, daß er wieder unter Freunden war. Vielleicht sogar von
neuem in Alandas. Der Gedanke an ein Wiedersehen mit Ríochan ließ sein Herz
schneller schlagen. Seine Harfe. Wenn das Schwert da war, war sicher auch die
Harfe da. Aber nein, nirgends war sie zu sehen. Auch wenn er noch schwach war,
es ging ihm unbestreitbar besser, denn in seinem Kopf klang schon wieder ein
Lied auf. Etwas, für das er in den letzten Tagen und Wochen in jenem Verlies
auf Cardolan, soweit er sich erinnerte, keinen Sinn mehr gehabt hatte. Es mußte
Alandas sein. Es war Frühsommer. Wer sonst hätte ihn aus jener Festung befreien
können?
Doch als sich dann die Tür öffnete, war er überzeugt doch
nur zu träumen. Denn ein trat - Fürst Barraid. Sollte er sein Schwert ergreifen
und sich auf den Kampf gefaßt machen? Nein. Einmal abgesehen davon, daß er dazu
rein körperlich nicht imstande war, die Situation war einfach zu absurd. Es
mußte ein Traum sein! Da konnte er genauso gut ruhig abwarten, was als nächstes
geschehen würde.
´Ich sehe, du bist endlich wieder wach´, sagte der Schwarze
Fürst freundlich und setzte sich auf einen Stuhl bei seinem Bett. ´Ich hoffe
sehr, du hast dich erholt?´
´Danke der Nachfrage´, sagte Robin ungerührt. ´Ich habe
in der Tat ausgezeichnet geschlafen. Was verschafft mir die Ehre Eures
Besuches? Ich muß gestehen, daß ich darauf nicht ganz gefaßt war. Soweit ich
mich entsinne, wart Ihr bei unserer letzten Begegnung auf Schloß Carraig der
Ansicht, daß ich und mein Begleiter Betrüger seien, die aus dem Weg zu räumen
seien.´
´Selbst ich kann einmal irren´, gab der Fürst mit einer großzügigen
Handbewegung zu. Im Stillen zollte er der Kaltblütigkeit dieses Ritters
Respekt. ´Ich habe meinen Irrtum inzwischen eingesehen und bemühe mich nach
Kräften, ihn wieder gutzumachen. Aber du irrst, wenn du meinst, unsere letzte
Begegnung habe auf Carraig stattgefunden. Zwar habe ich inzwischen wieder die Ehre,
dich hier meinen Gast zu nennen, aber zuletzt sahen wir uns in Cardolan in der
Ostheide. Obwohl dein damaliger bedauernswürdiger Zustand erklärt, daß du dich
daran nicht erinnern kannst.´
Das nimmt eine interessante Wendung, überlegte Robin.
Vielleicht erzählte ihm sein Unterbewußtsein auf diese Weise, was dort in
Cardolan weiter mit ihm geschehen war. Solche Unsinnigkeiten wie das Erscheinen
Barraids mußte er natürlich davon abziehen. Laut (eigentlich interessant, daß
man auch beim Träumen zwischen denken und laut reden unterscheiden konnte)
sagte er: ´Ich muß gestehen, daß ich mich daran tatsächlich nicht erinnern
kann. Würdet Ihr mir erzählen, wie ich von Cardolan hierher gelangt bin?´
´Gerne´, sagte der Fürst. „Ich bin vielbeschäftigt. Doch
ich bin dir auch eine Wiedergutmachung schuldig. Die Männer des Kommandanten
Urkha nahmen dich gefangen, als sie den Verräter Dorban suchten. Es scheint,
daß du und dein Freund Béarisean aus irgendeinem Grund mit ihm zusammen
unterwegs wart. Urkha sandte mir Nachricht über den Vorfall. Jedoch machte der
Winter die Straßen nach Cardolan bis weit ins Frühjahr hinein unpassierbar.
Später hielten mich zunächst dringende Geschäfte auf, so daß ich erst vor
kurzem die Zeit fand, mich selbst nach Cardolan zu begeben. Auch wähnte ich
dich in guten Händen. Leider zeigte sich bei meiner Ankunft, daß Urkha meines
Vertrauens unwürdig gewesen war und eigenmächtige Handlungen unternommen hatte,
die ganz und gar nicht in meinem Sinne waren. Nun, er hat dafür seine Strafe
erhalten. Ich selbst habe dafür Sorge getragen, daß du hierher gebracht wurdest.
Ich hoffe, du nimmst meine Entschuldigung an.´
„Cardolan.“ Sich an diesen Winter zu erinnern, war das schwerste
von allem. Da war nur Dunkelheit über Dunkelheit. „Urkha sagte, Ihr wolltet
mich lebend. Aber er vergaß sich schnell. Das war noch vor Cardolan. Ein Ingro versuchte
ihn aufzuhalten, aber vergeblich.“
„Begegnetest du je Asrik?“ erkundigte sich der Fürst. Der
Name schien keine Erinnerungen zu wecken. „Irgendjemand, der Urkha ebenfalls
Schwierigkeiten machte?“
„Es ist nur ein verwaschener Eindruck“, sagte Robin
langsam. „Es ging mir wohl sehr schlecht. Da war ein gewaltiges Geschrei, eine
Auseinandersetzung. Das war, kurz bevor alles versank.“ Er schloss die Augen.
„Wie Blätter in kaltem Herbstwind“, flüsterte er mehr zu sich selbst. „Vorher
war soviel Licht.“
Aber dann erinnerte er sich, mit wem er sprach. „Was habt
Ihr nun mit mir vor? Ich sah mein Schwert hier. Aber selbst wenn ich es
erreichen könnte ...
„Es heißt nur, dass du die Waffe führen sollst, die die
dunklen Mächte bezwingt“, bemerkte der Fürst. „Wer oder was die dunklen Mächte
sind, ist noch nicht ganz geklärt.“
„Urkha sagte, dieses Schwert sei mir für immer verloren.“
„Dagegen sage ich, dass es nichts Wichtigeres gibt, als
dass du es behältst und richtig einsetzt. Vor uns liegt noch viel Arbeit.“
„Da ist kein Bündnis zwischen Euch und mir“, sagte Robin
fest.
„Noch nicht“, entgegnete Barraid ruhig.
„Meine Treue gehört dem König.“
Barraid lächelte. „Genau darum trägst du dieses Schwert.
Aber du solltest rasten, um die Fieberträume hinter dir lassen und neu sehen zu
können. Wir werden uns wieder sprechen.“ Damit erhob er sich und ging.
Robin lag noch eine ganze Weile still da. So langes
Stilliegen konnte zu keinem Traum gehören. War er jetzt wieder aufgewacht? Er
mußte herausfinden, wo er war. Ein Blick aus dem Fenster mochte helfen. Mit
einer Kraftanstrengung setzte er sich auf den Bettrand. Der erste Versuch
aufzustehen scheiterte an einem weiteren Schwindelanfall. Die Übelkeit, die
darauf folgte, war auch ganz und gar nicht traumartig. Aber er wollte jetzt
herausfinden, wo er war. Dieser letzte Traum war so unglaublich real gewesen.
Er brauchte etwas, das er solchen unsinnigen Einbildungen als Tatsache
entgegenhalten konnte. Die Beine wollten ihn nicht tragen, doch sein eiserner
Wille brachte ihn dennoch bis an die Balkontür. Er spähte hinaus und klammerte
sich am Türrahmen fest. Unter ihm türmten sich Bastion auf Bastion die Zinnen
der Festung Carraig. Der Blick auf die Türme und die weite Ebene am Fuße des
Bergrückens war ihm von seinem kurzen Aufenthalt her im Gedächtnis geblieben.
Sogar auf einen der Innenhöfe konnte er sehen, wo eine Gruppe der schwarzen
Reiter sich gerade zum Aufbruch bereit machte.
´Es kann einfach nicht wahr sein´, flüsterte Robin. ´Es
kann nicht wahr sein. Mein König, laß diesen Irrsinn nicht wahr sein.´ Dann
verlor er das Bewußtsein. Die Anstrengung war zu groß gewesen.
Als er die Augen wieder aufschlug, befand er sich wieder
in dem nun schon vertrauten Bett. Ihm zur Seite saß – zu seiner Erleichterung nicht
der Schwarze Fürst, sondern ein fröhlich aussehender junger Mann in
abhaileonischer Kleidung, der ihm freundlich zuzwinkerte. ´Hallo´, sagte er.
´Geht es dir wieder besser? Wir haben uns alle ziemliche Sorgen gemacht, als
wir dich dort am Fenster fanden. Jetzt bin ich beauftragt worden, dich nicht
aus den Augen zu lassen, damit du nicht noch mehr solchen Unsinn machst.´
´Jetzt wird es wenigstens etwas realistischer´, sagte
Robin geradezu erleichtert. ´Ich habe einen Gefangenenwärter.´
´Na, also jetzt übertreib mal nicht´, sagte der Fremde
belustigt und strich sich mit einer unwillkürlichen, etwas verlegen wirkenden
Bewegung eine blonde Locke aus der Stirn. ´Gefangenenwärter! Ich bin eher so
eine Art Krankenschwester. Na ja, ehrlich gesagt. Ich bin erst seit kurzem
hier. Die ganze Zeit saß jemand von der Dienerschaft bei dir. Mich hat man erst
gerufen, als es aussah, als würdest du wieder aufwachen.´
In Robin flammte die Hoffnung auf, daß all das mit
Barraid und Carraig doch nur ein wilder Alptraum gewesen war. Dieser blonde
junge Mann sah eher wie ein Märchenprinz aus, nicht wie einer von Barraids
finsteren schwarzen Reitern. ´Wer bist du?´ fragte er ihn.
´Oh´, sagte der Fremde. ´Stimmt, ich habe mich noch gar
nicht vorgestellt. Entschuldige. Weil ich deinen Namen kenne, hatte ich schon vollkommen
vergessen, dass du mich nicht kennen kannst. Ich heiße Asrain und bin - jetzt erschrick
nicht - einer der Lords, die mit Fürst
Barraid aus Winian nach Abhaileon gekommen sind. Ich hörte, dass du uns immer
noch großes Misstrauen entgegen ringst. Nun ja, kein Wunder nach dem, was auf
Cardolan vor sich ging!´
„Ihr spielt ein Spiel mit mir!“ erklärte Robin.
Asrain lachte nur. „Wie du meinst. Der Fürst hat mich von
den meisten meiner sonstigen Pflichten entbunden, um dir zur Verfügung zu
stehen. Er sagt, da du durch einen seiner Diener so gelitten habest, sei nichts
passender als dass ein anderer es an dir wieder ausgleiche.“ Er verzog ein
wenig das Gesicht und fügte trockener hinzu. „Nun, da ich ein Lord von Winian
bin, und Urkha nur ein relativ bedeutungsloser Hauptmann war, sollte es
wirklich ein akzeptabler Ausgleich sein. Jedenfalls, ob du nun meine Unterstützung
in Anspruch nehmen willst oder nicht, ich werde dir des öfteren Gesellschaft
leisten in der nächsten Zeit.“
„Ich will aufstehen“, erklärte Robin. „Ich fürchte, ich
brauche Hilfe dabei.“
Mit Asrains Unterstützung war es kein großes Problem
mehr. Dankenswerterweise hatte jemand dafür gesorgt, dass Robin wieder
ordentlich rasiert war. Der Bart, der ihm in Cardolan gewachsen war, war sehr
lästig gewesen. Jetzt wollte er zuerst wieder vernünftige Kleidung. Zum Glück
war etwas bereit gelegt. Bessere Stoffe, als er vorher getragen hatte, aber
alles wäre jetzt recht gewesen. Asrain wollte von den Stiefeln abraten, aber er
bestand darauf. Er wußte, er würde sich sofort besser fühlen, wenn er
ordentliche Stiefel anhätte. Es war dennoch nicht ohne Tücke, auf die Beine zu
kommen. Der Lord musste ihn stützen. Er war so stark wie er aussah.
Andererseits hatte Robin auch viel Gewicht verloren in den letzten Monaten. Er
brauchte etwas Vernünftiges zu essen. Eine Erwähnung hatte zur Folge, dass
Asrain ihn dort am Balkon für eine Weile verließ, um sich darum zu kümmern.
Robin lehnte sich an die Brüstung und blickte auf die
Festung und die Ebene weit unten hinab. Er musste so schnell wie möglich fort
von hier. Leider würde er es fürs erste wahrscheinlich nicht einmal allein
zurück in das Zimmer schaffen. Schon jetzt klebte ihm das Hemd von der
Anstrengung am Rücken. Vielleicht war er in ein paar Tagen soweit, er musste
hart an sich arbeiten. All das schonungslose Training in Alandas schien
zunichte gemacht durch die lange Bewegungslosigkeit. Vielleicht blieb er besser
zwei, drei Wochen, bis wenigstens wieder einige seiner Muskeln trainiert waren.
Bis dahin würde er vielleicht durchschauen, was Barraid vorhatte. Ein Lord von
Winian zu seiner Bedienung? Es war lächerlich! Selbst als Bewachung vollkommen
übertrieben. Und warum um alles in der Welt gab man ihm sein Schwert zurück?
Asrain kam wieder in das Zimmer und begann gut gelaunt zu
erzählen, dass es demnächst lebendiger hier werden würde. Es wurden Truppen aus
dem Osten erwartet. Robin erkundigte sich, ob noch etwas anderes aus seinem
Besitz die Zeit in Cardolan überlebt hatte. Der Lord half ihm wieder ins
Zimmer, und es fanden sich ein paar Kleinigkeiten, die man ihm wohl schon bei
seiner Gefangennahme abgenommen hatte. Auch der Brustpanzer war da. Aber
ausgerechnet die Harfe fehlte. Er fragte danach. Doch Asrain erklärte, er wisse
nichts von einer Harfe. Er erzählte unbekümmert, dass er sich selbst nie für
die Kunst des Musizierens interessiert habe. „All diese komplizierten Griffe,
nur um Töne in der richtigen Reihenfolge zu produzieren.“ Er schüttelte
befremdet den Kopf. „Aber wenn Ihr wollt, kann ich versuchen, eine für Euch
aufzutreiben.“ Robin hatte hartnäckig auf der förmlichen Anrede bestanden, so
hatte er das Du vorläufig aufgegeben.
Robin schüttelte den Kopf. Er würde sich in den nächsten
Tagen auf anderes konzentrieren müssen. „Diese Harfe war etwas Besonderes“,
sagte er. „Ich fand sie in Croinathír, und sie erinnerte mich an etwas
Wichtiges.“
Er betrachtete Asrain nachdenklich. Wie weit würden sie
die Scharade treiben? „Da Ihr schon darauf besteht, mir Gesellschaft zu
leisten, Lord Asrain, könntet Ihr mir ein paar Fragen beantworten?“
Der Lord schien erfreut. „Gerne. Vorausgesetzt sie haben
nicht zu viel mit Musik zu tun“, versuchte er zu scherzen.
„Was denkt ein Lord von Winian über den König?“
erkundigte Robin sich.
Asrains Redefluß kam deutlich zum Erliegen. „Nicht viel“,
sagte er schließlich. „Hört, ich möchte nichts sagen, was Euch beleidigt. Aber
wir sehen die Dinge etwas anders in Winian. Nicht, was Ihr jetzt vielleicht
denkt. Winian ist ganz anders als die Gerüchte, die Ihr in Abhaileon darüber
gehört habt. Und der König ... Vielleicht sollten wir über diese Dinge
diskutieren, wenn es Euch besser geht.“
„Reicht mir mein Schwert!“ verlangte Robin. Ihn befiel
plötzlich ein Verdacht, man habe die Waffe vielleicht gegen eine andere
ausgetauscht. Asrain zögerte kaum merklich, kam aber der Aufforderung nach.
Die Waffe war unerwartet schwer in Robins Händen. Es war
gut, dass er schon wieder auf der Bettkante saß, sonst hätte er ihr Gewicht
kaum tragen können. Aber das Heft sah nicht nur richtig aus, es fühlte sich
auch vertraut an, als er die Hand darauf legte. Es war, als glitte ein Schatten
von seinem Herzen. Instinktiv wandte er sich dem Fenster und dem Sonnenlicht
zu, als er die Klinge langsam aus der Scheide gleiten ließ. Das Metall glomm
mit stählernem bläulichem Schimmer im Schatten des Zimmers. Es war als brächte
die Waffe etwas Kraft in seinen Arm zurück. Er richtete sie auf, umfasste das
Heft mit beiden Händen und hob das Schwert grüßend in das Licht. „Heil dir,
mein König!“ sagte er leise.
Das Licht flammte nicht in der Klinge wie damals in
Alandas, dennoch gleisste es so auf, dass seine Augen schmerzten. Die Bindehautentzündung
war noch immer nicht ganz abgeheilt, wie es schien. Er hatte schon vorher
bemerkt, dass seine Sehschärfe noch nicht wieder die alte war und dass seine
Augen schnell trocken wurden und brannten. Jetzt musste er sie zusammenkneifen
vor Schmerz.
So entging ihm Asrains Reaktion. Der Lord stand ohnehin
hinter ihm, aber als das Schwert aufblitzte, riß er unwillkürlich einen Arm vor
die Augen, in denen ein anderes Feuer aufloderte. Doch bis Robin die Waffe
behutsam in ihre Scheide geschoben hatte, hatte er sich wieder in der Gewalt.
„In ein paar Tagen muß ich anfangen zu trainieren“,
erklärte der Ritter. „Besser eher als später.“
„Aber sicher nicht mit dieser edlen Waffe“, meinte
Asrain. „Es wäre schade, entstünde ein Schade an ihr.“
Robin lachte. Das heißt, er versuchte zu lachen, es wurde
mehr ein Husten daraus. Offenbar hatten auch die Lungen in Cardolan gelitten.
„Und was sollte dieser Klinge aus Alandas schaden?“ fragte er, als er wieder zu
Atem kam. „Aber ich fürchte, für den Anfang brauche ich wirklich eine leichtere
Waffe.“
„Ich werde mich darum kümmern“, versicherte Asrain. Er
griff nach dem Schwert, um es wieder an die Wand zu stellen. Aber Robin legte
seine Hand darauf und schüttelte den Kopf.
„Es bleibt bei mir“, sagte er entschieden. „Selbst wenn
ich es jetzt nicht gebrauchen kann. Es ist alles, was ich noch habe.“
Dann brachte ein Diener das bestellte Essen und der Lord
verabschiedete sich. Mit zornigen Schritten ging er zurück in seine Gemächer.
Dort angekommen, galt sein erster Griff Robins Harfe. Barraid hatte sie ihm
überreicht, als er ihm diese vermaledeite Aufgabe aufgezwungen hatte. Natürlich
kannte Asrain die Grundbegriffe der Musik. Er konnte ein Instrument spielen,
wenn es nötig war. Aber er betrachtete es als reine Zeitverschwendung. Das war
etwas für, für – er suchte das geeignete Schimpfwort – für Stiefellecker wie
Akan. Selbst in Gedanken spuckte er diesen Namen. Lùg hatte einmal etwas
erwähnt, dass der Fürst diesem gelegentlich befehle, für ihn zu spielen. Es sei
beeindruckend, hatte er gesagt, was immer das heißen sollte. Und jetzt saß
ausgerechnet Asrain mit dieser verfluchten Harfe da und sollte sie als
Hauptwaffe gegen diesen elendiglichen Menschen benutzen.
Finster starrte er das Instrument an, bevor er behutsam
über die Saiten strich. Die Töne perlten klar und harmonisch durch den Raum. Er
widerstand der Versuchung, das Instrument an die Wand zu werfen. Der Fürst
würde es fraglos übel aufnehmen, wenn es dabei irgendwie beschädigt würde.
Und es war eindeutig keine gute Idee gewesen, dieses
Schwert aus Alandas in der Nähe des Gefangenen zu lassen. Natürlich nicht seine
Idee! Er hatte dagegen ausdrücklich protestiert. Aber der Fürst hatte darauf
bestanden. Jetzt sah es aus, als wolle dieser „Ritter“ damit schlafen! Das
würde alles nur noch schwerer machen. Er hatte gespürt, welche Kraft aus der
Waffe in den immer noch Geschwächten geflossen war. Aber Barraids Ton war
endgültig gewesen am Ende ihrer Diskussion. Asrain barst fast vor Zorn. Er
beschloss, sich auf die Suche nach einem geeigneten Opfer dafür zu machen. Zu
schade, dass dieser Asrik noch nicht wieder hier war. Er stellte die Harfe
vorsichtig auf ihren Ständer zurück.
„Schwierigkeiten?“
Der Lord fuhr herum. Der Fürst war unbemerkt bei ihm
eingetreten. „Keine unlösbaren, Herr“, sagte Asrain so beherrscht er nur
konnte.
´Das will ich hoffen´, sagte Barraid. „Denn solltest du
dich dieser simplen Aufgabe nicht gewachsen zeigen, die du so gerne Lùg oder
einem anderen überlassen wolltest, werde ich ernsthaft darüber nachdenken
müssen, ob du weiterhin irgendwelche Aktionen leiten solltest. Ganz besonders
die Unternehmungen hier in Abhaileon.“
„Er hat das Schwert gezogen“, sagte Asrain. „Und die
Worte gesprochen.“
„Ich hoffe, du konntest dich gut beherrschen“, sagte der
Fürst.
„Er hat nichts bemerkt“, versicherte der Lord finster.
„Dennoch, es würde alles erleichtern, wenn es ihm noch eine Weile vorenthalten
würde. Er schien entschlossen, es nicht mehr aus der Hand zu lassen.“
„Das dürfte sich in absehbarer Zeit ändern“, entgegnete
Barraid ruhig. „Was sonst? Du hast die Harfe überprüft?“
„Das habe ich.“ Der Lord versuchte seinen Ingrimm zu
dämpfen, aber er war unüberhörbar. „Da ist auch nicht die Andeutung eines
Mißklangs.“
Barraids Blick verfinsterte sich. „Falls dem so ist, hast
du an diesem Nachmittag ruiniert, wofür ich den Grund gelegt hatte.“ Er
streckte die Hand aus, und Asrain reichte ihm das Instrument.
„Du hast Glück“, sagte Barraid kurz darauf. „Es ist
alles, wie es sein sollte. Aber deine Fähigkeiten lassen offensichtlich zu
wünschen übrig. Höre richtig hin! Hier ist eine kleine Dissonanz. Er hat
begonnen zu zweifeln, ob wir die Gegner sind, für die er uns hält. Daran wirst
du weiter arbeiten. Und sobald Akan da ist, werde ich ihm sagen, dass du
Nachhilfe in Sachen Musik dringend nötig hast. Es sei denn, ich sehe bis dahin
eine deutliche Steigerung deiner Fertigkeiten.“
Asrain hätte am liebsten geschrien. Statt dessen
versicherte er: „Ich war nur ein wenig abgelenkt vorhin. Es wird nicht wieder
vorkommen.“
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